Kardioonkologie München

Das Herz vor, während und nach der Krebstherapie gut versorgt wissen

Eine Krebserkrankung bedeutet für viele Menschen eine große körperliche und seelische Herausforderung. Neben dem Tumor selbst können auch die notwendigen Therapien das Herz und den Kreislauf stark beanspruchen. Damit die Behandlung bestmöglich verläuft, braucht es deshalb ein Zusammenspiel von Onkologie und Kardiologie. Genau das bietet die Kardioonkologie: Sie unterstützt dabei, das Herz während und nach einer Krebstherapie zu schützen, Risiken rechtzeitig zu erkennen und die Behandlung individuell abzustimmen.

In unserer Fachpraxis für Kardiologie in München verbinden wir langjährige Erfahrung mit einem hohen Maß an Einfühlungsvermögen. Wir begleiten Sie kompetent, persönlich und mit viel Empathie durch diese sensible Zeit.

Kardiologe Dr. Bunz führt eine Ultraschall-Untersuchung durch

Krebstherapie und Herz

Wenn Behandlungschancen auch Belastungen mit sich bringen

Chemo-, Strahlen- und andere Krebstherapien helfen dabei, den Tumor zurückzudrängen und seine Ausbreitung zu verhindern. Für viele Betroffene bedeutet das eine große Chance im Kampf gegen die Erkrankung. Die Behandlungen haben aber auch oft Nebenwirkungen. Viele Patientinnen und Patienten bemerken diese nicht sofort. Dennoch können Medikamente oder Bestrahlungen das Herz schwächen und langfristig Probleme verursachen, weil sie Herzmuskel und Gefäße zusätzlich belasten. Umso wichtiger ist es, das Herz in dieser Zeit besonders aufmerksam zu begleiten.

Therapien und Nebenwirkungen

Warum die Behandlung von Krebs manchmal das Herz schwächt

Doch wodurch entsteht diese Belastung für das Herz? Die Antwort liegt in den Wirkungen der einzelnen Behandlungsarten:

Unter einer Chemotherapie versteht man den Einsatz spezieller Medikamente, die Krebszellen abtöten oder ihr Wachstum bremsen. Sie kommt v. a. dann zum Einsatz, wenn sich Tumorzellen im Körper ausgebreitet haben oder ein Rückfall verhindert werden soll.

Manche dieser Medikamente wirken jedoch nicht nur gegen Tumorzellen, sondern greifen auch gesunde Herzmuskelzellen an. Das liegt daran, dass die Wirkstoffe sehr stark in den Stoffwechsel eingreifen und nicht immer genau zwischen Krebs- und Herzgewebe unterscheiden. Sie greifen dann die „Kraftwerke“ der Zellen (Mitochondrien) und die Erbinformation (DNA) an.

Dadurch verliert der Herzmuskel an Energie und Stabilität. Er kann sich schlechter zusammenziehen und seine Pumpkraft sinkt. Die Folge kann eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz) sein. Außerdem können die Medikamente die elektrischen Signale im Herzen verändern und so Herzrhythmusstörungen begünstigen.

Hochenergetische Strahlen sollen hierbei die Tumorzellen zerstören und ihr Wachstum stoppen. Diese Behandlung wird häufig bei Krebserkrankungen im Brustkorb angewendet, z. B. bei Brustkrebs oder Lymphomen.

Auch wenn die Strahlung gezielt eingesetzt wird, lässt sich das umliegende Gewebe nicht immer vollständig schonen. Liegt das Herz im Bestrahlungsfeld, können Herzmuskel, Herzklappen und Herzkranzgefäße in Mitleidenschaft gezogen werden.

Die Folge: Gefäße können sich verengen, das Gewebe verhärtet oder es entstehen Entzündungen. Dadurch steigt langfristig das Risiko für Durchblutungsstörungen, Herzklappenerkrankungen oder Herzschwäche.

Manche dieser Schäden treten erst Jahre nach der Strahlentherapie auf und machen eine regelmäßige Kontrolle besonders wichtig.

Die Immuntherapie nutzt die Abwehrkräfte des eigenen Körpers, um die Tumorzellen zu bekämpfen. Am häufigsten kommen sog. Checkpoint-Inhibitoren zum Einsatz. Sie werden in der Regel als Infusion in die Vene verabreicht, manchmal auch als Spritze unter die Haut. Nur wenige Präparate stehen in Tablettenform zur Verfügung. Die Behandlung erfolgt meist in regelmäßigen Abständen ambulant in einer onkologischen Praxis oder Klinik.

Durch die Aktivierung des Immunsystems kann der Körper Tumorzellen besser erkennen und zerstören. Allerdings greift das Immunsystem dabei manchmal auch gesundes Gewebe an – darunter das Herz. Mögliche Nebenwirkungen sind daher Entzündungen des Herzmuskels (Myokarditis), Herzrhythmusstörungen oder Bluthochdruck.

Deshalb braucht es bei einer Immuntherapie eine besonders sorgfältige Begleitung und eine enge Kontrolle der Herzfunktion.

Bei einigen Krebsarten – z. B. Brustkrebs oder Prostatakrebs – spielen körpereigene Hormone eine wichtige Rolle für das Wachstum der Tumorzellen.

Die Hormontherapie blockiert die Wirkung bestimmter Hormone oder senkt deren Spiegel im Körper. Dadurch verlangsamt sich das Tumorwachstum oder lässt sich sogar ganz stoppen. Die Behandlung läuft in der Regel über Tabletten oder Spritzen und erstreckt sich meist über einen längeren Zeitraum.

Auch wenn die Hormontherapie nicht direkt den Herzmuskel angreift, beeinflusst sie den gesamten Stoffwechsel. Sie kann Blutfettwerte erhöhen, den Blutdruck verändern oder das Risiko für Diabetes steigern. All diese Faktoren belasten Herz und Gefäße und können langfristig Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen.

Die zielgerichtete Therapie (engl. Targeted Therapy) umfasst moderne Medikamente, die ganz bestimmte Strukturen oder Signalwege von Tumorzellen blockieren. Dazu gehören z. B. Tyrosinkinase-Inhibitoren oder monoklonale Antikörper.

Im Unterschied zur klassischen Chemotherapie wirken sie präziser: Sie sollen das Wachstum der Krebszellen hemmen, ohne das gesunde Gewebe allzu stark zu belasten. Die Behandlung erfolgt meist in Form von Tabletten oder Infusionen.

Trotz dieser gezielten Wirkweise können auch Nebenwirkungen auftreten, die Herz und Kreislauf betreffen. Manche Wirkstoffe erhöhen den Blutdruck, andere führen zu Flüssigkeitseinlagerungen (Ödemen) oder schwächen den Herzmuskel. Auch Herzrhythmusstörungen sind möglich. Deshalb ist eine engmaschige kardiologische Begleitung während einer zielgerichteten Therapie besonders wichtig.

Vorerkrankungen als Risiko

Wenn das Herz schon vor der Therapie gefordert ist

Manche Patientinnen und Patienten starten nicht unbelastet in die Krebstherapie, sondern haben bereits ein bestehendes Herzproblem. Dazu gehören z. B. verengte Herzkranzgefäße, Herzschwäche, Herzklappenerkrankungen oder -rhythmusstörungen. Auch Bluthochdruck und Diabetes belasten das Herz-Kreislauf-System und machen es anfälliger für Schäden.

Kommt dann eine Krebstherapie hinzu, steigt das Risiko für weitere Herzprobleme deutlich.

Doch nicht nur körperliche Vorerkrankungen spielen eine Rolle. Auch die seelische Anspannung durch die Diagnose Krebs setzt Herz und Kreislauf unter Druck. Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol erhöhen dauerhaft den Blutdruck, beschleunigen den Puls und erschweren dem Herzen die Arbeit zusätzlich.

Kardioonkologie München

Für ein starkes Herz – vor, während und nach der Krebstherapie

Die Kardioonkologie verbindet Onkologie und Kardiologie, um Menschen mit einer Krebserkrankung ganzheitlich zu begleiten. Ziel ist es, das Herz bereits vor Beginn der Krebstherapie gründlich zu untersuchen, es während der Behandlung engmaschig zu überwachen und auch in der Nachsorge zuverlässig im Blick zu behalten.

So lässt sich sicherstellen, dass Herz und Kreislauf trotz intensiver Therapien so stark wie möglich bleiben.

Kardioonkologie am Promenadeplatz in München

So unterstützen wir Sie während Ihrer Krebstherapie

Wir begleiten wir Sie mit folgenden Maßnahmen:

Wir prüfen die Herzfunktion vor Beginn der Krebstherapie, um den Ist-Zustand zu erfassen. Dazu gehören neben einer ausführlichen Anamnese, einer körperlichen Untersuchung auch EKG, Belastungs-EKG und eine Echokardiografie (Ultraschall des Herzens). Abhängig von Ihrem individuellen Fall sind oft auch eine Herz-MRT sowie spezielle Blutuntersuchungen sinnvoll.

Auf diese Weise erhalten wir ein klares Bild über die Ausgangslage Ihres Herzens.

Während Ihrer Krebstherapie behalten wir die Herzfunktion kontinuierlich im Blick. Dazu führen wir in festen Abständen EKG- und Ultraschalluntersuchungen durch, um die Pumpkraft des Herzens zu messen und mögliche Veränderungen sofort zu erkennen. Bei Bedarf ergänzen wir diese durch Belastungstests, Laborwerte (Herzmarker im Blut) oder eine Herz-MRT.

Diese engmaschigen Kontrollen ermöglichen es uns, selbst kleine Auffälligkeiten frühzeitig zu entdecken. So können wir rechtzeitig z. B. mit herzschützenden Medikamenten oder einer Anpassung der Therapie rechtzeitig reagieren.

Nicht jedes Herz reagiert gleich auf eine Krebstherapie. Deshalb stimmen wir die Behandlung immer auf Ihre persönliche Situation ab. Wenn es sinnvoll ist, setzen wir herzschützende Medikamente wie ACE-Hemmer, Betablocker oder entwässernde Mittel (Diuretika) ein. Diese Präparate können die Pumpkraft des Herzens stabilisieren, den Blutdruck regulieren und die Belastung für Herz und Gefäße verringern.

Darüber hinaus beraten wir Sie zu begleitenden Maßnahmen im Alltag – etwa zu Ernährung, Bewegung oder dem Umgang mit Stress.

Auch nach Abschluss der Krebstherapie bleibt das Herz im Fokus. Manche Nebenwirkungen zeigen sich erst Monate oder sogar Jahre später. Deshalb begleiten wir Sie auch langfristig mit regelmäßigen Kontrolluntersuchungen.

In den ersten Monaten nach der Behandlung empfehlen sich Termine in einem Rhythmus von 3 – 6 Monaten. Bleibt die Herzfunktion stabil, reichen später Kontrollen in Abständen von 6 – 12 Monaten. Da sich manche Herzprobleme erst Jahre nach der Therapie entwickeln, ist eine jährliche Nachsorge auch langfristig wichtig.

So können wir mögliche Spätfolgen frühzeitig erkennen und behandeln. Gleichzeitig unterstützen wir Sie dabei, mit einem gesunden Lebensstil aktiv zur Herzgesundheit beizutragen. Unser Ziel ist, dass Ihr Herz auch nach einer abgeschlossenen Krebstherapie zuverlässig und stark bleibt.

Kardioonkologie am Promenadeplatz

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Eine Krebstherapie ist ein wichtiger Schritt im Kampf gegen die Erkrankung – gleichzeitig stellt sie Herz und Kreislauf oft vor besondere Herausforderungen. Mit der Kardioonkologie am Promenadeplatz in München bieten wir Ihnen eine kompetente und einfühlsame Begleitung, die Ihre Herzgesundheit in jeder Phase schützt.

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